Indonesien (2005)
Ein halbes Jahr nach der Flut
Was ist aus unserer Hilfe für Tsunami-Opfer geworden? „Unsere Hilfsmaßnahmen haben wir in drei Phasen unterteilt“, berichtet Anfang Juni Sigit Wijayanta von Yakkum, unserer Partnerorganisation in Indonesien. „In der ersten Phase, hatte für uns die Rettung von Menschenleben an den Küsten von Sumatra und Nias die höchste Priorität. In der zweiten Phase haben wir die Verwirklichung der Grundrechte der Geschädigten eingefordert. In der dritten Phase stehen wir den Betroffenen bei, dass ihnen die Rückkehr in ihre Heimatdörfer ermöglicht wird. Das geschieht durch die Risikoeinschätzung, den Wiederaufbau der Dörfer und nachhaltige Entwicklung - besonders wirtschaftlich.“
Innerhalb der ersten Tage nach der Flut stellte Yakkum mit seinen mobilen Kliniken die medizinische Versorgung sicher und versorgte die Opfer mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Sanitäranlagen. In der Folgezeit behandelte das medizinische Personal über 15.600 Patienten. Einheimische Arbeitskräfte und freiwillige Helfer bauten 26 Brunnen und 123 Latrinen. Zur Sicherung des Lebensunterhaltes wurden einheimische Fahrer mit ihren Wagen und Handwerker beschäftigt. Bedürftige wurden mit Saatgut versorgt. Die vielen traumatisierten Kinder erhielten neben psychologischer Betreuung Malutensilien und Spiele. Viele einheimische Studenten wurden kurzfristig für die Betreuung der Kinder ausgebildet und waren den Menschen in den Dörfern und Flüchtlingslagern eine wichtige Hilfe.
In der nun folgenden Aufbauphase spielt die Beteiligung der Bevölkerung eine große Rolle. Die Partizipation ist für die Tsunami-Opfer ein wichtiges Mittel zur Bewältigung von Traumata und steuert ihrer Abhängigkeit von Regierung oder Hilfsorganisationen entgegen. Sie sollen an den Entscheidungen beteiligt werden und Yakkum setzt sich vor allem dafür ein, dass sie in ihre Heimatdörfer zurückkehren können.
Ein zweiter großer Einsatz folgte nach dem Erdbebeben auf Nias am 28. März. Dieses forderte bis zum 6. Mai 849 Todesopfer. 23.580 Menschen verloren ihre Häuser oder wurden verletzt. Mit sieben Wassertanks, 566 Zelten, zwei Wasserpumpen, Strom für die Notunterkünfte und der mobilen Klinik versorgte Yakkum eine Großzahl der Opfer. Sanitär- und medizinische Dienste werden bis zum heutigen Zeitpunkt weitergeführt. Ein Wiederaufbauprogramm soll folgen.
Das Forum Kinder in Not dankt allen Spenderinnen und Spendern für diese wichtige Unterstützung der Flutopfer in Indonesien.